Projekt











Bastionskronenpfad Erfurt
Für die Bundesgartenschau 2021 der Stadt Erfurt entstand auf der Zitadelle Petersberg einen Rundweg mit Brückenbauwerken, der die einst abgetrennten Bastionen wieder miteinander verbindet. Auf den Bastionen gegründete Stützen ermöglichen eine spektakulär abgewinkelte Auskragung der Brücke über der Lauentorstraße. Besucher*innen des schwebenden Pfades haben Ausblicke über die Stadt und die historische Zitadelle.
Das Bauwerk rekonstruiert den ursprünglichen Mauerverlauf zwischen den Bastionen Kilian und
Martin und bringt diese historische Verbindung in luftiger Höhe von 13,50m durch eine moderne Konstruktion zurück ins Blickfeld. Sie wirkt durch die Minimierung der Stützen und die Wahl eines untenliegenden Tragwerks zurückhaltend und fügt sich sowohl in den Bestand als auch in die natürliche Umgebung ein. Eingriffe in die bestehende Struktur und die Natur wurden auf ein Minimum reduziert. Die schrägen, sich verjüngenden Stützen mit ihrem rautenförmigen Querschnitt nehmen die scharf geschnittenen Kanten des Ortes auf und setzen dieses Design bis in das Geländer fort, schreiben die Architekten in den Erläuterungen.
Das Beleuchtungskonzept unterstreicht die Tageswahrnehmung des Bastionskronenpfades. Um die Aussicht vom Bastionskronenpfad aus genießen zu können, darf besonders in den Abendstunden keine Blendung stören. Die Pfadbeleuchtung liegt daher flächenbündig im innenliegenden Handlauf, im Rücken der Besucher*innen. Es entsteht ein schwebendes Lichtband bzw. eine Spitze über den Mauerflächen.
Der Bastionskronenpfad erhielt den Deutschen Brückenbaupreis 2025 in der Kategorie Fuß- und Radwegbrücken, weil er in Funktion, Design sowie ideell eine Brücke zwischen den Jahrhunderten schlägt, heißt es in der Begründung der Jury.
- Auftraggeber
- Stadtverwaltung Erfurt / Tiefbau- und Verkehrsamt
- Ingenieurbüro
- Marx Krontal Partner / Hannover
- Architekturbüro
- Kummer Lubk Partner / Erfurt
- Lichtplanung
- lichtraum / Dipl.-Ing. Torsten Müller / Weimar
- Zeitraum
- 2019–2021